Im Nürnberger Sinus Center versorgt Dr. med. Bärtl eine Steißbeinfistel stets stadiengerecht. Auf diese Weise werden große Operationen, die lange Zeit für die Heilung benötigen, vermieden. Selbst eine akut entzündete Steißbeinfistel bedarf keiner großflächigen Behandlung. Dr. Bärtl hat eine eigene Klassifikation des Sinus pilonidalis aufgestellt, die sehr viel differenzierter vorgeht als die klassische Stadieneinteilung. Auf diese Weise findet er für seine Patient:innen die individuell bestmögliche Therapie.
Die 3 Phasen der Steißbeinfistel
Eine Steißbeinfistel verläuft üblicherweise in 3 Phasen. Im besten Fall kommen betroffene Patient:innen direkt in der ersten Phase der Erkrankung in die Praxis und lassen die veränderten Haarwurzeln entfernen. Doch auch bei einem chronisch-entzündlichen Sinus pilonidalis gibt es in der modernen Chirurgie schonende Behandlungsmöglichkeiten mit dem Laser.
1. Phase: Blander Sinus | 2. Phase: Akuter Sinus pilonidalis | 3. Phase: Chronische Fistel |
1. Phase: Blander Sinus
In dieser Phase entstehen kleine Öffnungen – auch Pits genannt, die veränderte Haarwurzeln darstellen. Durch die besonderen Verhältnisse in der Mittellinie öffnen sich die Haarwurzeln und werden zu Trichtern, über die Haare problemlos unter die Haut gelangen können.
Meist sind Pits ein Zufallsbefund während anderer Untersuchungen. Da sie keine Beschwerden verursachen, werden sie häufig nicht entdeckt. Wir besprechen mit Ihnen, ob eine Operation sinnvoll ist oder Abwarten angezeigt ist. Das Pit Picking ist ein kleiner Eingriff, der ein komplizierteres Stadium mit Abszess oder Fistelbildung verhindern kann. In diesem Rahmen können die veränderten Haarwurzeln sicher entfernt werden. Dieses Verfahren ist ausschließlich im Anfangsstadium der Erkrankung sinnvoll – besteht bereits ein chronischer Pilonidalsinus oder ein akuter Abszess, ist die Behandlung meist nicht ausreichend und die Rezidivrate (Wahrscheinlichkeit für erneut auftretende Fisteln) erhöht.
2. Phase: Akuter Sinus pilonidalis
Beim akuten Sinus besteht eine Entzündung, die mit Symptomen wie starken Schmerzen, einem Druckgefühl und Schwellungen verbunden sein kann. Die betroffene Stelle ist durch die Entzündung häufig erwärmt und empfindlich. Der Druck entsteht durch die so genannte Fistelhöhle, die sich aufgrund der Entzündung mit Eiter füllt. Eine rasche Behandlung ist hier wichtig, um die Schmerzen der/des Patient:in zu lindern. Im Rahmen eines Notfalltermins öffnet Dr. Bärtl den Abszess und der Eiter kann abfließen. Nach etwa drei Wochen wird dann unter lokaler Betäubung eine minimal-invasive Laser Fistulektomie oder das LAPS Procedure durchgeführt, um die Fistel zu entfernen.
3. Phase: Chronische Fistel
In der dritten Phase hat sich eine Fistelhöhle gebildet, die in der Regel mit Haaren gefüllt ist. Innerhalb dieser Höhle bilden sich in regelmäßigen Abständen chronische Entzündungen. Sie entleeren sich über eine weitere Öffnung und es tritt wieder eine Phase völliger Beschwerdefreiheit ein. Manchmal ist der Gang unter der Haut als Verhärtung zu tasten. Phasen mit starken Beschwerden wechseln sich also ab mit Zeiten der Beschwerdefreiheit. Auch hier kann die Fistel durch eine Laserbehandlung unter örtlicher Betäubung kombiniert mit einem Pit Picking entfernt werden.
Zusätzlich zu diesen Phasen des Sinus pilonidalis arbeitet Dr. med. Bärtl in seiner Praxis mit einer genauen Klassifikation, die eine Vielzahl an Faktoren mit aufnimmt.
Sinus-Center
Patientenbewertung
Klassifikation der Steißbeinfistel nach Dr. Bärtl
Klassifikationen machen nur Sinn, wenn man von einem speziellen Stadium eine spezielle Behandlung ableitet. Zusätzlich machen sie die nachfolgende Auswertung des Erfolges erst möglich, die sich an den jeweiligen Fisteln orientiert. Ziel der Klassifikation ist es somit, Patient:innen eine gute Versorgung der Steißbeinfistel mit bestmöglichen Heilungsraten anzubieten. Darum erfolgt stets ein ausführliches Gespräch mit Dr. Bärtl, in welchem Sie Häufigkeit, Art und Dauer der Symptome und Beschwerden angeben können. Anschließend wird der betroffene Bereich vorsichtig untersucht. Mithilfe eines Ultraschallgerätes kann Dr. Bärtl zudem abklären, ob bereits ein Fistelgang oder eine Fistelhöhle vorliegt. Gleichzeitig kann er bestimmen, wie groß er ist und wie er verläuft. Diese Faktoren haben direkte Auswirkung auf die Behandlung.
Dr. Bärtl arbeitet bei der Kategorisierung einer Steißbeinfistel mit folgenden Kriterien:
Typ der Fistel
Hier wird die Ausdehnung der Fistel beachtet. In manchen Fällen liegt ein oberflächlicher Pit vor, der im Rahmen des Pit Pickings behandelt werden kann. In anderen Fällen handelt es sich um eine chronische Steißbeinfistel oder eine akute Entzündung.
- Pits ohne Fistel
- Pits mit direkt darunter liegender Fistel ohne sekundäre Öffnung
- Pits mit Fistelgang der zu einer sekundären Fistel zieht
- Pits mit ballonartiger Fistel ohne sekundäre Öffnung
- Destruktion der Mittellinie oder Narbe – offene Wunde
Stadium der Steißbeinfistel
Das Stadium der Fistel gibt an, ob es sich um einen akuten Abszess, eine chronische Steißbeinfistel oder aber um ein Rezidiv – also eine erneute Fistel – handelt. Je nachdem, welches Stadium vorliegt, kommen unterschiedliche Behandlungsansätze infrage.
Verlauf der Steißbeinfistel
Der Verlauf der Steißbeinfistel gibt die Richtung an, in die sich ein Fistelgang vom Ausgangspunkt aus gebildet hat. Ausgehend von der Fistelöffnung kann der Gang nach oben (kranial), nach unten (kaudal) oder strahlenförmig (radial) verlaufen. Dies lässt sich im Rahmen der Untersuchung meist sehr gut mittels Ultraschall feststellen.
Füllung der Fistel
Eine Fistel kann mit Talg oder Eiter gefüllt sein. In den meisten Fisteln finden sich jedoch vor allem abgebrochene Haare. Sie sind vermutlich die häufigste Ursache für eine Steißbeinfistel. Die abgebrochenen Haare in der Gesäßfalte gelangen über die Pits in der Mittellinie in das Gewebe unter der Haut. In der Folge entstehen Fisteln. Eine andere Ursache können veränderte Haarwurzeln sein, die nach innen wachsen.
Klassifikation der Steißbeinfistel – Nachsorge & Rezidivrate
Bei der Klassifizierung des Sinus pilonidalis geht es nicht nur darum, die richtige Behandlung zu finden, sondern auch um die Nachsorge und die Rezidivrate. Da die Ursachen eines Sinus pilonidalis nicht restlos geklärt sind, hilft die Klassifizierung auch dabei, langfristig Einblick in die Entstehung einer Steißbeinfistel zu geben und Risikofaktoren noch genauer benennen zu können. Für Patient:innen mit erwiesenen Risikofaktoren kann auf diese Weise in Zukunft etwa ein engeres Intervall bei Nachuntersuchungen empfohlen werden – auf diese Weise entsteht ein individuelles Recallsystem.